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Vier Themenfelder umfasst die Interpretationsstrategie für die Lausitz: Kulturlandschaften, Geologie, Industrie und Bergbau sowie Sorben und Wenden. Die Leitideen und Narrative dazu haben Sie in Modul 4 kennengelernt. Wie aber lässt sich das konkret auf die UNESCO-Stätten in der Lausitz anwenden? Welche Ansatzpunkte gibt es dafür?

Konkrete Orte machen die ausformulierten Narrative zu etwas Greifbarem für den Gast. Diese Orte sind die sogenannten „Points of Interest“ – also interessante Punkte. Sie veranschaulichen die Narrative. Der Mensch erlebt dort etwas, das im Gedächtnis bleibt, wie zum Beispiel eine Führung. Er baut eine Beziehung zum Erlebten auf. Im Sinne der Interpretationsstrategie eignen sich besonders Orte, die ein oder mehrere konkret wahrnehmbare Phänomene bieten. Die für die Lausitz ausgewählten Orte liegen sowohl innerhalb der UNESCO-Stätten und auch in angrenzenden Gebieten. Das hat Potential für die Zukunft.  Perspektivisch sind touristische Angebote möglich, die verbindende Aspekte zwischen den UNESCO-Stätten und der Lausitz in den Fokus rücken. Das wäre ganz im Sinne der Narrative und des gemeinsamen Leitmotivs. Schauen wir uns dazu einige Beispiele an.

Das UNESCO-Welterbe Muskauer Park eignet sich gleich für zwei Themenfelder – für Kulturlandschaften und das Thema Geologie. Die durch die Eiszeit geschaffene Landschaft ist heute ein künstlerisch gestalteter Landschaftsgarten. Das Eis erschuf Höhenlinien, die später für die Gestaltung des Parks genutzt wurden. Die Neiße fließt durch die Parkanlage und ist gleichzeitig ein besonderes Element der Landschaftsgestaltung. Beim Sparziergang oder beim Besuch des Museums im Schloss erfahren Besucher Wissenswertes zur Kulturlandschaft und der geologischen Geschichte. Das bleibt eindrucksvoll im Gedächtnis.

Der Globale Geopark Muskauer Faltenbogen wartet gleich mit mehreren Points of Interest auf. Sie garantieren, dass der Besuch des Geoparks ein intensives Erlebnis für Gäste wird.

Im Findlingspark Nochten sehen Besucher eine Vielzahl von Findlingen. Viele sind Relikte aus der Eiszeit und wurden während des Tagebaus an die Oberfläche gefördert, als die Landschaft großflächig umgestaltet wurde. An diesem Ort erfahren Gäste interessante Fakten zur Entstehung und zur geologischen Geschichte der Lausitz. Der Findlingspark zeigt, wie die Landschaft durch natürliche Prozesse und menschliche Aktivitäten geformt wurde. Interaktive Ausstellungen und Lehrpfade vermitteln all das sehr anschaulich.

Für das Herstellen von Ziegelsteinen braucht es Ton. Dieses Material gelang während der Eiszeit in die oberen Bodenschichten. Im 19. Jahrhundert entstand in Klein Kölzig in der Lausitz die Tradition des Ziegelbrennens. Der Ton kam aus den Gruben der Umgebung. Die dortige Alte Ziegelei steht heute beispielhaft für die geologische und die industrielle Geschichte der Region. Seit einigen Jahren baut ein engagierter Verein auch die Strecke für die Ziegeleibahn wieder auf. Gäste erhalten dort interessante Informationen rund um die Tradition des Ziegelbrennens.

Der Muskauer Faltenbogen wurde durch eiszeitliche Prozesse geprägt. Besuchern bietet sich hier die Möglichkeit, die Auswirkungen der Eiszeit auf die Landschaft zu begreifen. In der Region gibt es zudem bedeutende Vorkommen an Braunkohle, Ton und anderen Rohstoffen. Jahrhundertelang wurden sie abgebaut. Das beeinflusste und formte Landschaft und Wirtschaft der Lausitz stark. Gäste erkunden die Folgen des Bergbaus auf die Landschaftsgestaltung und die sozialen Strukturen der Region.

Die Grube Babina war ein bedeutender Standort für den Braunkohleabbau in der Lausitz. Heute können Touristen die ehemaligen Abbauflächen auf einem geotouristischen Weg samt Aussichtsturm besichtigen. Schautafeln vermitteln einen Eindruck von den Arbeitsbedingungen und der wirtschaftlichen Bedeutung des Bergbaus für die Region. Nach dem Ende des Bergbaus wurden umfangreiche Maßnahmen zur Rekultivierung und Renaturierung durchgeführt. Das zeigt, wie ehemalige Bergbauflächen in natürliche und nutzbare Landschaften umgewandelt werden können.

Sorbischem Leben begegnen Gäste in der Gemeinde Schleife. Auf dem historischen Njepila-Hof im Ortsteil Rohne erleben sie die Pflege sorbischer Bräuche. Der Bauernhof zeigt ebenso historische Landwirtschaft. Besonders eindrucksvoll ist der nahe gelegene sorbische Friedhof. Zu sehen sind 50 gerettete und restaurierte Grabsteine aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Durch den Braunkohleabbau mussten immer wieder ganze Orte umgesiedelt werden. Zeugnis davon ist der Schusterhof in Trebendorf. Das ehemalige Wohnhaus des beliebten sorbischen Dudelsackspielers Hans Schuster musste deshalb von Hinterberg ins neue Zentrum von Trebendorf umgesetzt werden. Heute wird es für Kulturveranstaltungen genutzt. Der Hof steht damit auch für die Wechselwirkungen zwischen industrieller Entwicklung und kultureller Identität in der Lausitz.

Die geologischen Gegebenheiten des Muskauer Faltenbogens sind für die Glasproduktion ideal. Braunkohle und Quarzsande bilden schließlich wichtige Voraussetzungen für dessen Herstellung. Mit elf Glashütten war Weißwasser Anfang des 20. Jahrhunderts Europas bedeutendster Standort der Glasindustrie. Das dortige Glasmuseum stellt die Geschichte und die technischen Entwicklungen detailliert dar. Besucher lernen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Glas sowie die Bedeutung der Industrie für die Region dar. Im Westen der Stadt befindet sich mit dem TELUX-Altwerk der größte ehemalige Ort der Glasproduktion in Weißwasser. Gegründet wurden die TELUX-Werke Ende des 19. Jahrhunderts von Joseph Schweig. Noch heute wird am Standort produziert. Ein Teil der Industriegebäude fungiert jedoch nun als Büros für Behörden oder steht Künstlern als Räumlichkeiten zur Verfügung. Außerdem befindet sich ein soziokulturelles Zentrum auf dem Areal. Dort finden regelmäßig Kulturveranstaltungen statt.

Wir haben nun gesehen, wie ein Besuch im Muskauer Park oder im Geopark Muskauer Faltenbogen zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Lassen Sie uns das Ganze noch einmal bei einem Quiz wiederholen.

Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten sind im UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zu Hause. Es ist das größte zusammenhängende Teichgebiet in Deutschland. Verschiedene Orte eignen sich hier hervorragend, um die einzigartige Natur und Landschaft zu erkunden und Gästen eindrucksvolle Momente zu bescheren.

Die Guttauer Teiche entstanden im 18. Jahrhundert durch den Um- und Ausbau bereits vorhandener Teiche. Schon damals nutzten sie die Einheimischen für die Fischzucht. Die Teichbewirtschaftung, insbesondere die traditionelle Karpfenwirtschaft, spielt eine zentrale Rolle in der Region. Der benachbarte Olbasee fügt sich perfekt in die Landschaft ein. Ursprünglich befand sich an seiner Stelle ein Braunkohletagebau, der später geflutet wurde. Heute ist der Olbasee ein beliebter Badesee. Diese Entwicklung verdeutlicht anschaulich die Transformation von ehemaligen Bergbaugebieten in wertvolle Naturräume. Auf dem über acht Kilometer langen Naturlehrpfad „Guttauer Teiche & Olbasee“ erleben Gäste die vielfältigen Lebensräume und die Artenvielfalt der Region hautnah.

Die Teichwirtschaft Karsten Ringpfeil in Wartha bietet Einblicke in die Zucht von Karpfen und anderen Fischarten. Mit mehr als 50 Teichen gehört sie zu den fünf größten Teichwirtschaften in Sachsen. Bundesweit wird der Fisch aus Wartha verkauft. Bei angebotenen Führungen vor Ort oder dem großen Schaufischen im Oktober lernen Besucher die verschiedenen Aspekte der Teichwirtschaft in der Lausitz kennenlernen. Sie erfahren, wie die Teiche gepflegt und bewirtschaftet werden. Im eigenen Hofladen bietet der Fischereihof fangfrischen Fisch oder auch tiefgefrorene Filets an.

Das Schulmuseum in Wartha ist nach dem bekannten sorbischen Komponisten und Lehrer Korla Awgust Kocor benannt. Es zeigt die Entwicklung des Schulwesens in der Lausitz, illustriert durch historische Lehrmittel, Schulmöbel und Dokumente. Das Museum verdeutlicht, wie in zweisprachigen Schulen sowohl die deutsche als auch die sorbische Sprache und Kultur vermittelt wurden. Deutlich werden auch die Herausforderungen und Veränderungen, die sich dadurch ergaben. Durch die Ausstellung wird die Bedeutung der zweisprachigen Erziehung für die Identität und Kultur der sorbischen Minderheit in der Lausitz nachvollziehbar. Das Schulmuseum „Korla Awgust Kocor“ trägt somit wesentlich zum Verständnis der kulturellen und bildungshistorischen Entwicklung in dieser einzigartigen Region bei.

Der Erlichthof in Rietschen besteht aus sorgfältig restaurierten und denkmalgeschützten Schrotholzhäusern. Sie wurden einst vor der Braunkohleförderung gerettet. Heute sind sie Zeugnis der regionalen Baukultur und Geschichte des ländlichen Lebens der Region. Zusätzlich bietet der Erlichthof Einblicke in das regionale Handwerk und Kunsthandwerk. Auf dem Areal befinden sich außerdem Museen, gastronomische Einrichtungen, eine Theaterscheune und eine Tourismusinformation. Somit spielt der Hof eine wichtige Rolle bei der Vermittlung und Bewahrung des kulturellen Erbes sowie bei der Förderung des Tourismus in der Lausitz.

Das Haus der Tausend Teiche ist ein zentraler Ort für die Wissensvermittlung zum Biosphärenreservat und zur Teichwirtschaft. Die Ausstellung widmet sich der Geschichte und der Bedeutung der Teichwirtschaft in der Region. Besucher lernen die ökologischen Zusammenhänge und die Rolle der Teiche als wichtige Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten kennen. Im Mittelpunkt stehen der Naturschutz und ein nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen. Die zweimal im Jahr stattfindenden deutsch-sorbischen Naturmärkte bieten eine Plattform für lokale Produzenten und Handwerker. Sie präsentieren regionale und traditionell hergestellte Produkte. Das stärkt nicht nur die regionale Wirtschaft. Es fördert auch den kulturellen Austausch und das Verständnis für die sorbische Kultur in der Lausitz. Das nachhaltige Energiemanagement durch Photovoltaik im Haus der Tausend Teiche zeigt beispielhaft, wie erneuerbare Energien effektiv genutzt werden können.

Das UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft bietet abwechslungsreiche Erlebnisse für Gäste der Lausitz. Blicken wir noch einmal gemeinsam auf die dortigen Points of Interest. Natürlich mit einem Quiz!

Oft wird er als „Grünes Venedig“ bezeichnet: der Spreewald. Das UNESCO-Biosphärenreservat besticht durch seine weitverzweigten Kanäle, unberührten Landstriche und gemütlichen Holzhäuser. Nicht zuletzt ist es ein Ort, an dem die sorbische Kultur intensiv gelebt wird. An mehreren Stellen im Spreewald werden die Narrative über die Lausitz für Besucher greifbar.

Der Wanderweg nach Lehde führt durch die einzigartige Landschaft des Spreewaldes. Hier sind die typischen Wasserschlagwiesen zu sehen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des regionalen Ökosystems und der historisch gewachsenen Bewirtschaftung. Weil sie regelmäßig überflutet werden, fördern sie eine besondere Vegetation. Lehde ist ein typisches Spreewalddorf. Es bietet Einblicke in die historische Dorfstruktur der Lausitz. Die verstreuten Gehöfte sind die nur über Wasserwege erreichbar. Die traditionellen Blockhäuser zeigen, wie die Menschen hier seit Jahrhunderten in Harmonie mit der Natur leben. Ein Besuch in Lehde vermittelt anschaulich, wie die besondere Landschaft des Spreewaldes die Lebensweise und Kultur der Bewohner prägte.

Burg und der Ortsteil Kauper besitzen eine einzigartige Siedlungsstruktur. Die Häuser und Höfe liegen weit verstreut in der Landschaft, anstatt dicht beieinander. Diese Streusiedlungsform ist typisch für die sorbische Kultur. Sie spiegelt die traditionelle Lebensweise wider, die sich stark an den natürlichen Gegebenheiten orientiert. Die charakteristischen sorbischen Häuser sind oft aus Holz gebaut und reich verziert. Besucher lernen in Burg und Kauper auch die lebendige sorbische Tradition und Lebensweise kennen, die bis heute gepflegt wird.

Das Flora-Fauna-Habitat Unterspreewald erstreckt sich über zehn Kilometer Länge und zwei Kilometer Breite. Das Naturschutzgebiet befindet sich zwischen den Ortschaften Leibsch, Krausnick, Hartmannsdorf und Schlepzig. Das Gebiet zeichnet sich durch seine unberührte Natur und eine Vielfalt an Lebensräumen aus. Naturnahe Wiesen bieten ein Zuhause für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten. Verzweigte Fließgewässer ziehen sich durch die Landschaft. Charakteristisch für den Unterspreewald sind großflächige Laubmischwälder. Er ist außerdem bei Fischottern und Bibern beliebt. Sie ziehen hier ihren Nachwuchs groß.

Der Hochwald beherbergt beeindruckende, jahrhundertealte Erlen. Er steht exemplarisch für die Auenwälder in der Lausitz. Alte Erlenbestände sind wichtige Ökosysteme, die zahlreiche Pflanzen- und Tierarten unterstützen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Wasserhaushalt der Wälder, da sie feuchte Standorte bevorzugen und zur Stabilisierung der Uferbereiche beitragen. Der Hochwald ist Lebensraum und Nahrungsquelle für viele Insekten, Vögel und andere Tiere. Er verdeutlicht den Wert der Bäume für das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt in der Region.

Die Slawenburg Raddusch ist eine originalgetreue Rekonstruktion einer slawischen Fliehburg. Solche kreisförmigen Wallanlage waren im 9. und 10. Jahrhundert in der heutigen Lausitz weit verbreitet. Rund 40 soll es gegeben haben. Erbaut hat sie der Stamm der Lusitzi, die Vorfahren der Wenden oder Sorben. Bei möglichen Angriffen floh die Bevölkerung in die Anlagen. Die benachbarten Sachsen versuchten nämlich immer wieder, Land zu erobern. Im Inneren der Slawenburg befinden sich heute ein Restaurant und ein Museum. Letzteres blickt weit über die slawische Ära hinaus. Es beleuchtet verschiedene Epochen der Erdgeschichte aus den vergangenen 130.000 Jahren. Besucher können hier die geologischen Veränderungen der Landschaft, die Entwicklung von Flora und Fauna sowie die kulturellen Fortschritte der Menschen in der Region nachvollziehen.

Im Spreewald existieren heute noch Moore aus der Eiszeit. Sie sind enorm wichtig für unsere Klima und den Wasserhaushalt. Moore können Kohlenstoff speichern. Knapp die Hälfte des als Kohlendioxid in der Atmosphäre vorhandenen Kohlenstoffs ist in ihnen gebunden. Von Raddusch aus führt ein knapp 14 Kilometer langer Rundweg durch diese besondere Landschaft. Wanderer kommen auf ihm an mehreren Mooren unterschiedlicher Ausprägung vorbei. Der Moorlehrpfad ist multimedial. Er braucht nur wenig Beschilderung, Navigationshilfe gibt es auf dem Smartphone. Auch eine digitale Broschüre steht zur Verfügung. Besucher lernen anschaulich, wie sich diese Ökosysteme über Jahrtausende entwickelt haben und wie menschliche Einflüsse ihre Struktur und Funktion beeinflussten.

Im Spreewald existieren heute noch Moore aus der Eiszeit. Sie sind enorm wichtig für unsere Klima und den Wasserhaushalt. Moore können Kohlenstoff speichern. Knapp die Hälfte des als Kohlendioxid in der Atmosphäre vorhandenen Kohlenstoffs ist in ihnen gebunden. Von Raddusch aus führt ein knapp 14 Kilometer langer Rundweg durch diese besondere Landschaft. Wanderer kommen auf ihm an mehreren Mooren unterschiedlicher Ausprägung vorbei. Der Moorlehrpfad ist multimedial. Er braucht nur wenig Beschilderung, Navigationshilfe gibt es auf dem Smartphone. Auch eine digitale Broschüre steht zur Verfügung. Besucher lernen anschaulich, wie sich diese Ökosysteme über Jahrtausende entwickelt haben und wie menschliche Einflüsse ihre Struktur und Funktion beeinflussten.

Die besondere Landschaft im Spreewald und die einzigartigen Traditionen der Sorben/Wenden machen einen Aufenthalt im Spreewald für Gäste besonders. Was sie dort entdecken können? Das wissen Sie jetzt nach diesem Abschnitt. Testen Sie ihr Wissen!

Schon seit Jahrhunderten ist der Blaudruck eine Technik der Stoffveredelung. Nur noch wenige Betriebe in Deutschland, Tschechien, Österreich, der Slowakei und Ungarn führen sie heute noch aus. Seit 2018 ist der Blaudruck Immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Damit ist auch der Blaudruck in der Lausitz ein schützenswertes Gut. Ein konkreter Ort ist dem UNESCO-Titel nicht zuzuordnen – trotzdem gibt es einen Ort in der Lausitz, an dem die Tradition besonders lebendig gehalten wird.

In der Blaudruckwerkstatt in Pulsnitz wird die traditionelle Technik des Blaudrucks bewahrt. Besonders durch die Trachten der Sorben ist das handwerkliche Verfahren zur Textilverarbeitung bekannt. Der Blaudruck hat eine lange Geschichte in der sorbischen Kultur und ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Kleidung und des Kunsthandwerks. Besucher der Blaudruckwerkstatt erleben den Entstehungsprozess der kunstvollen Textilien mit. Diese handwerkliche Praxis gibt Einblicke in die kulturellen Wurzeln und die ästhetischen Werte der Sorben. Sie zeigt die Verbindung von Kunst und Alltagsleben in ihrer Gemeinschaft.

Nicht nur die UNESCO-Stätten in der Lausitz selbst bieten Möglichkeiten, die Narrative mit Points of Interest zu verknüpfen. Auch in unmittelbarer Nähe gibt es Orte, die die vier Themenfelder wunderbar abbilden. Sie bauen somit eine Brücke zu den UNESCO-Stätten in der Region.

Der Bärwalder See entstand durch die Flutung eines ehemaligen Braunkohletagebaus. Hatte er früher große Bedeutung für die Industrie, bietet er heute eine moderne touristische Infrastruktur. Verschiedene Freizeitmöglichkeiten eröffnen sich Gästen am See, ob Wassersport, Radfahren oder Wandern. Besucher können vor Ort ganz einfach nachvollziehen, wie einstige Tagebauflächen durch gezielte Maßnahmen in naturnahe Gewässer umgewandelt werden. Das zeigt die Möglichkeiten und Herausforderungen der Renaturierung und die ökologischen Vorteile solcher Vorhaben für die Region. Der Prozess der Transformation wird durch Informationstafeln und anschaulich erklärt.

Das Sorbische Nationalensemble ist ein Tanz- und Musiktheater mit internationalem Rang. Es pflegt und präsentiert die reiche kulturelle und künstlerische Tradition der Sorben durch Musik, Tanz und Theater. Zum vielfältigen Repertoire gehören traditionelle sorbische Stücke ebenso wie moderne Inszenierungen, die sich mit aktuellen Themen auseinandersetzen. Durch Auftritte in verschiedenen Ländern tragen die Künstler die sorbische Kultur über die Grenzen der Lausitz hinaus. Sie fördern damit das Verständnis und die Wertschätzung dieser einzigartigen Minderheit auf internationaler Ebene. Darüber hinaus bietet das Sorbische Nationalensemble Bildungsprogramme und Workshops an.

Die Energiefabrik Knappenrode ist eine ehemalige Brikettfabrik. Damals war sie vor Ort einer der wichtigsten Arbeitgeber. Heute steht sie unter Denkmalschutz. Besuchern bietet sich im Industriemuseum ein authentischer Einblick in die Geschichte der Region und die historische Bedeutung der Braunkohleindustrie für die Lausitz. Zu sehen ist die gesamte Produktionskette der Brikettherstellung, von der Förderung der Braunkohle bis zur Verarbeitung und Auslieferung. Die originalen Maschinen und Anlagen, Interviews mit Zeitzeugen und Filmaufnahmen von früher vermitteln ein Gefühl für den Arbeitsalltag in der Fabrik.

Letztes Quiz in diesem Modul: Im Mittelpunkt stehen der Blaudruck und die Points of Interest in Nachbarschaft der UNESCO-Stätten. 

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